Kaum jemand wird den HT16 kennen. Was klingt wie eine Regalnummer bei IKEA ist aber der älteste deutsche Sportverein. Er wurde vor über 200 Jahren gegründet und die Abkürzung steht für Hamburger Turnerschaft von 1816. Der Verein hat alle Kriege und deutschen Teilungen überstanden und ist auch heute noch aktiv.

Die Geschichte des Vereins

Die Anfänge lagen in der Turnerbewegung, die vor allem vom Turnvater Friedrich Ludwig Jahn ins Leben gerufen wurde. In den frühen Jahren des 19. Jahrhunderte begann Jahn die deutsche Turnkunst zu formulieren. Er förderte die Barren und Ringe im Leistungsturnen, um auch international wettkampffähig zu sein.

In Hamburg, das damals auch wegen seines Status als Hansestadt als recht liberal galt, formierten sich daraufhin Bürger zu einem Verein, der Hamburger Turnerschaft. In der ersten Mitgliederliste fanden sich 122 Namen.

Der Verein in der Gegenwart

Heute hat der Verein 5.000 Mitglieder und ist vor allem im Breiten- und Freizeitsport aktiv. Neben Fußball kann man hier auch Judo und Karate lernen, Parcoursport oder rhythmische Sportgymnastik machen, für einen Triathlon trainieren oder mit Freunden kegeln.

Natürlich gibt es immer noch die Turnabteilung. Im Verein sind dreißig fest angestellte Mitarbeiter tätig, hinzu kommen 120 Übungsleiter in insgesamt 25 Abteilungen. Der Verein macht jährlich einen Umsatz von 1,6 Millionen Euro. Man hat eigene Sportanlagen , unter anderem einen Ballsportpark, in dem Tennis, Squash, Badminton und Fußball gespielt werden können.

Fortschrittlicher Verein mit Innovationen

Trotz seines hohen Alters war der Verein bei Innovationen immer ganz vorne. So waren die Hamburger die ersten, die Sport mit ambulanten Herzgruppen organisierten und Sport für Senioren anboten. Hier wurde auch das erste Fitnessstudio im Deutschen Sportbund eingerichtet. Auch der Bewegungs-Kindergarten ware eine der HT16-Erfindungen.

Frauenfußball wurde beim HT16 ebenfalls früher als bei vielen anderen Vereinen eingeführt. Aus dem Jahre 1914 ist noch eine der ersten Ausgaben des Mitgliedermagazins überliefert, in der die „Turngenossen“ aufgerufen werden, den Verein weiter zu unterstützen.